Da beißt die Maus keinen Faden ab

Von Ellen Marion Maybell

Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Da sagt sich die Maus, bündig und knapp:
Für Fade bin ich mir zu schade.
Ich will nur den Speck, der Speck in ner Made.

Da biss ich mir lieber die Zähne aus.
Das Fade kriegst aus nem Faden nicht raus.
Oder der bei mir wie auf Granit.
Son Fader kriegt das doch gar nicht mit.

Son Fader hat doch keinen Biss.
Und eh bei dem der Faden riss,
tät ich mir in den Hintern beißen,
statt mir frühwohl nen Faden reißen.

Wer lüstet schon nach einem Faden,
der drög sich brüstet, aufgeladen
nur im Lechz vergang’ner Jugend,
der krächzt doch nur als Bold der Tugend.

Fadenscheinig, diese Faden,
man häng se auf am Seiden-Faden.
Da hilft auch nicht, das Licht zu dimmern,
da sie wie Seide eh nicht schimmern.

Nee, den biss ich gar kein bisschen.
Hätt auch kein bisschen schlecht’s Gewisschen.
Weil der’s GEWISS gewiss nicht hat,
nicht einmal ETWAS. Nee, nur fad.

Ich biss noch nicht einmal ein Fädchen.
Mag sein, gibt Beißwut bei mach Mädchen.
Die ham bestmmt ein Füsselchen.
im Rädchen ihrer Schüsselchen.

Ja, so laufen sie zusammen,
alle Faden dieser Welt,
Und hätt der Mäuse noch und nöcher.
Ich biss ihn nicht, weil’s mich nicht auf den Stühlen hält.

Schade, dass Fade immer solche Kanaillen sind.
In dürren Taillen blättert der Wind.

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© 2021 Ellen Marion Maybell
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