Der Wurm-Fortsatz

Von Ellen Marion Maybell

Mit sich selbst im Liebesschmatz
lutscht sich lieb der Wurm-Fortsatz.

Und er lutscht und lutscht und lutscht,
bis dass der Zipfel ihm entflutscht.

Und so kommt’s bei dem Gesündelt,
dass schwer er selbst sich hoch entzündelt.

Glühend rot schon in seim‘ Treiben
platzt die Schwarte ihm in Scheiben.

Doch da er blind ist, find‘ er’s schön,
weil er glaubt, man kann’s nicht sehn.

Und’s stimmt, von außen sieht man’s nicht,
doch seinem Wirt der Stöhngang bricht,

der sich schon krümmt, in Krümmung liegt,
vom komatösen Schmerz besiegt.

Für’n Wurm kein Grund, dass er sich jetzt
aus diesem Grund zur Ruhe setzt.

Und so geschieht’s, dass er sich bricht
den Schmodder-Schiets voll ins Gesicht.

Und so ums Leben selbst sich schmatzt,
im Fieber lodernd – und dann platzt.

Und dann kommt es, wie es muss.
Alter Wichser, raus – und Schluss.

Du übler Wurm, der Schwarten wetzt,
dein Treiben wird nicht fortgesetzt.

Oder doch, auf andre Weise.
Im Rohrgeflecht ist alles SCHEISSE.

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© 2021 Ellen Marion Maybell
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