Von Walther Stonet
Die Blicke wollen über Blütenwogen schweifen.
Stattdessen hält sie nur Beton gefangen.
Die Bäume sind in ihren Wald gegangen,
Wo sie sich ängstlich an den Ästen greifen.
Den Wind hört man durch Fluchten pfeifen;
Fassadenbacken zwängen sie wie Zangen.
Man kann schon auf die andre Seite langen.
Die Läden schmerzen vom Zusammenkneifen,
Die Scheiben sind im müden Grauton schimmernd
Und werfen niemandem etwas entgegen:
Kein Bild, kein böses Wort. Der Mond liegt simmernd
Am Horizont in Nebelsuppe. Regen
Verlangt der Stadtparkrasen leise wimmernd:
Aus Hofeinfahrten stürzt Tiefschwarz entgegen.
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© 2021 Walther Stonet
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