Zusammen sind wir stark

Von Regine Wendt

Hoch zu Ross, arrogant der Reiter, spricht er mit mir. Schaut herab. Auf mich. Maßregelt. Will nicht verstehen, will sich nicht beugen. Kurz und knapp die Botschaft. Meine schlappt dahin, piepst nur noch unsicher.

Später ein verirrtes Pferd grast einsam ohne Reiter. Abgeworfen, sicher haben sich die Rösser nicht verstanden.

Denn dafür stolz ein neuer Reiter hoch zu Ross. Hoffentlich hat er auch das Absteigen gelernt, zumindest das Beugen. Mit der Nase in der Luft sieht man schlecht.

Was ist mit mir, sollte ich Reiten lernen, vielleicht erst einmal auf einem Pony. Die weißen Schimmel sind zu gefährlich, die meisten Hochherrschaftlichen stürzten ab.

Vielleicht lieber Blumen pflücken auf einer Anhöhe und warten auf liebevolle Gesellschaft.

Es ist schwer, eine gemeinsame Sprache zu finden. Sie zu verstehen. Dazu bedarf es mehr, als nur sein Eigenes durchzusetzen. Sich nur in seinem abgezirkelten Klüngel zu bewegen.
Kinder sind darin besser, sie sind noch unverdorben. Und wenn das Gemeinsame nur ein gegenseitiges Lächeln ist.

Jeder hat ein Plus und ein Manko, wir würden staunen, wenn wir uns darauf einließen, nicht nur das Manko sondern auch das Plus zu bemerken.

© 2021 Regine Wendt
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