begonnen hat die sache damit, dass der nationalrat in zusammenarbeit mit der diakonie & kurie eine neuverpflichtung eingeführt hat: deb = das elektronische begräbnis – basierend auf dem digitalen bestattungspflichtgesetz, im alltäglichen sprachgebrauch auch >di.be.pfli.ge< genannt. dass es in unserem lande probleme mit begräbnissen gibt, ist nicht unbedingt etwas neues. begonnen hat das ganze mit der verwaltungsreform, als beerdigung&begräbnis zur bestattung mutierten: das eine hat mit erde & das andere mit graben zu tun. die bestattung findet statt — zukünftig elektronisch bzw. digital unter http://www.doc-tot. vernetzt – gestorben – bestattet; bzw. aufgrund der sogenannten vb-regel: verstorben & bestattet, die dann auf die 1g-regel begrenzt wurde: gestorben. das elektronische begräbnis (deb)/das digitale requiem (ddr) als digitale revolution. glücklicherweise stirbt man nur einmal! der tod als ende einer eingekerkerten seele. deb stärkt die angst vor dem tod – obwohl eigentlich das gegenteil der fall sein sollte. in der existenzphilosophie heideggers ist das dasein ein sein zum tode; es ist wesenhaft angst. in der angst befinde sich das dasein vor dem nichts der möglichen unmöglichkeit seiner existenz. eigentliche existenz sei deshalb ein vorlaufen in den tod. erst durch den tod würde das dasein zu einer faktischen ganzheit werden. sartre sagt, der tod sei nicht seine möglichkeit, anwesenheit in der welt nicht mehr zu realisieren, sondern eine jederzeit mögliche nichtung seiner möglichkeiten. und epikur lehrt, dass der tod für ihn ein nichts sei, denn so lange man lebt, sei er nicht da und wenn er da ist, sind wir nicht mehr… digitalisierung ist verbunden mit der unsicherheit von computern und den gefahren der vernetzten welt: „wir bewegen uns auf eine welt zu, in der alles zu computern wird“, sagt bruce schneier, it- & pc-(sicherheits) experte. das internet der dinge sei gefährlich! alle computer hätten eines gemeinsam: sie seien unsicher. aber darf bzw. soll deswegen ein begräbnis unsicher werden? man sollte sehr darüber besorgt sein, sagt schneier weiter, dass sich computer, auf direkte, physische art & weise, auf unser leben auswirken können. vielleicht sogar über unser ableben hinaus? diese sorge kann dann nur allzu leicht zu besorgnis werden: nämlich zum sein desjenigen seienden, das das menschliche dasein ist. schneiers jüngstes buch bringt die sache dann auf den punkt: ´click here to kill everybody`. // ich stehe vor einem eba = elektronischen bestattungsautomaten. er ist nicht unähnlich zu einem ticket (fahrschein)-automat: ein bildschirm samt oberfläche, tastatur (das ganze leben ein tasteneingabespiel), f1-f9 und esc-taste, pos 1-7, einfügen, entfernen, steuerung etc., downloaden u.ä.m. festplatte organisieren, virensoftware installieren, updates downloaden, treiber & plug-ins installieren, websites synchronisieren. das ganze eingabe-prozedere unterliegt einem ampel- bzw. stop-&go-system: bei etwaigen nicht- oder falsch- bzw. fehleingaben blockiert das system; die sache steht, es gibt kein weiterkommen mehr – es kann nichts mehr eingegeben werden (-ampel auf rot-). erst nach entsprechender fehlerbehebung schaltet die ampel auf grün und die eingabe kann stattfinden bzw. fortgesetzt werden. sogenannte key-users (troubleshooters) stehen als diesbezügliche ansprechpartner bei problemfällen zur verfügung. im no-go-modus (ampel = rot) sind allerdings von gegenständlichem pc oder eba etc. aus auch deren accounts nicht erreichbar. mit beginn der eingabe am eba muss der eingebende einen screen-room durchlaufen: hier werden seine persönlichen daten kontrolliert und details gecheckt – z. b. geburtsdatum (jahr-monat-tag), verwandtschaftsverhältnis zum verstorbenen, berechtigungsnachweis u.ä.m. in zweifelsfällen oder bei unklarheiten schaltet sich wieder das ampelsystem ein: rot = stopp – keine eingabemöglichkeit; grün = stopp beendet & go installiert, weitere eingabemöglichkeit gegeben. der zahlungsmodus sollte ja inzwischen klar sein: internet-online- bzw. telebanking. angeforderte/notwendige bezahlungen müssen beglichen sein, um das system nicht im rot- bzw. stopp-modus verharren zu lassen. rot € = einzahlung offen, pc-benützung gesperrt; grün € = bezahlung ok, keine offenen erledigungen, anfragen etc. — system im working-status (sws). für interessierte gibt es dann auch eine eigene friedhof-, begräbnis – und bga = bestattungsgebühren-app sowie zu alledem auch noch einen digitalen katasterplan (dkp). mit letztem ist es möglich, über einlagezahl (ez) und katastralgegemeinde (kg) sowie grundstücksnummer (gst- bzw. pznr) das abgefragte grundstück (die fgp = friedhofsgrundstücksparzelle) samt lokalem umgriff am display anzuzeigen. im grundsatz gilt stets das gleiche: vor eigentlichem arbeitsbeginn dürfen keine offenen fragen im screen-room vorhanden sein – screening-status must be ok. ampel- bzw. stop-& go-system: system gestoppt = rot oder system im grün-modus bzw. work-in-progress-status, keine offenen fragen des screenings bzw. ok-status im screen-room. so weit, so gut; so alles ordentlich gescreent. zu beginn des prozederes, nach persönlicher anmeldung im 3wx3d-verfahren – wer bist du, woher kommst du, was willst du? – ist eine kopie der geburk = geburtsurkunde in den dafür vorgesehen spalt (put-in) einzuführen: oberseite unten, vorderseite hinten. ohne geburtsurkunde kein begräbnis!; ohne digitales netz keine elektronische bzw. digitale bestattung. die ohne geburtsurkunde und sonstige daten & dokumente neu zugezogenen werden später einmal bei ihrer elektronischen bestattung echte bürokratische probleme bekommen. doch heute ist jetzt & nicht dann. dass das heute zum morgen wird, ist eine andere sache. und auch, dass probleme kommen werden. überhaupt wird ein elbe = elektronisches begräbnis ohne entsprechende ausführliche & genaue anleitung zu schwierigkeiten führen. davon bin ich überzeugt. und zu sicher noch größeren, wenn man die diesbezüglichen anleitungen nicht versteht: und heute versteht ja ca. ein drittel (1/3) aller schulabgänger einen zusammenhängenden text nicht mehr: communication break down! ein großer teil österreichischer schüler spricht bestenfalls gebrochen deutsch; und ist vielfach zu einfachen rechnungsarten nicht fähig. kein elbe für analphabeten. ihre ruhestätte ist der zentralfriedhof (zfh) der bestattungslosen. und als bestattungslos gilt man, wenn man nicht elektronisch bzw. digital bestattet werden kann. der antichrist ist der einzige, der das elektronische begräbnis belächeln kann. einst soll angeblich ein konzil stattgefunden haben, bei dem die freiheit der bestattung beschlossen wurde: freiheit ja, aber keine digitalisierung. angeblich deshalb, weil inzwischen die digitalisierung selbst vor dem vatikan nicht halt macht. vielleicht folgt der elektronischen bestattung im weiteren das digitale konzil (dkz) der bischöfe im home-office. // am ende des eingabeprozederes kann man laut vorlagenansicht eine parte drucken lassen (auswahl von format, schriftart, farbe, grafik etc.). bei eingabe von name & adresse in eine eigene datei kann man gleich auch die zustellung an den adressaten veranlassen; postalisch (nach bezahlung der entsprechenden portogebühr) oder per e-mail bzw. app. als nächstes können von einem sogen. elektronischen bestattungspult (elbp) aus auch bestattungstechnische details in die wege geleitet werden: sargauswahl und sargtransport, beerdigung oder einäscherung, name der zuständigen gemeinde / pfarre, terminauswahl & -bestätigung etc. für entsprechende zonen stehen entsprechende krematorien zur verfügung. soll die asche in eine urne kommen oder an einem bestimmten ort ausgestreut werden; oder zu einem aschenen diamant gepresst werden? für örtliche wald-bestattungen gibt es regionale oder lokale pnos – pax-natura-organisationen. ihre werbung ist die nachhaltigkeit: sie verfolgt einen bereits auf schritt & tritt: alle leben auf einmal nachhaltig. das nhb = nachhaltigkeitsbegräbnis unter einem waldbaum: laub- oder nadelholz? eine persönliche entscheidung mit nachhaltiger wirkung. betreffend wasserbestattung wird noch an einem speziellen angebot gearbeitet. dass sich die himmelsbestattung in unseren breiten durchsetzt, ist kaum anzunehmen: geier, luft und licht – für den, der darauf ist erpicht. der tote und die geier: zwar eine hygienische, aber wohl keine ästhetische option. wo anders allerdings eine win-win-situation: für die geier & die angehörigen; dem toten wird die sache ja wahrscheinlich egal sein. elektronische /digitale beileidskundgebungen sind ja bereits gängige praxis: ruhe in frieden; ein(1), zwei (2) oder drei (3) kerzerln… // kompliziert wird das digitale management für den eigentlichen bvg = bestattungsvorgang: sarg oder wanne; erdgrab oder gruft; ein- oder mehr-familiengrab; abdeckung des grabes — erde – steinplatte – kiesel oder splitt? betreffend grabarbeiten existiert ein eigenes totengräber-modul/tool: art des roboters, arbeitsauftrag, verortung; angabe der grabkoordinaten (grako), der art des grabes, des bodenmaterials (bodenphysikalische daten, grundwassergefahr – ja ~ nein), der grabtiefe u.a.m. wann sollen die arbeiten erfolgen, wann sollen sie abgeschlossen sein; angabe einer kontaktperson. aus gründen des datenschutzes können bei der nachfrage nach dem religiösen bekenntnis des /der verstorbenen u. u. probleme auftreten. eine eigene app sorgt dafür, dass ein katholik nicht neben einem protestanten, und erst recht ein jude nicht neben einem moslem, beerdigt wird; und umgekehrt. örtlich kann es eventuell auch bei adventisten und zeugen jehovas zu problemen kommen. es kann sein, dass der computer das wort evangelisten mit adventisten verwechselt, oder das wort mohammedaner nicht kennt; bei eingabe hinduismus kann das system nur allzu leicht abstürzen oder bei buddhismus die ampel rot das system stoppen. spätestens beim nirvana im shiva-brahma-vishnu-himmel bricht das elbe-system zusammen; gegen diesbezügliche viren ist es absolut nicht gewappnet. there is no pc-program for this program! eingabe wiederholen (max. 3x); nochmals enter-taste drücken; esc-taste vermeiden. if necessary stop program! web-application und applikationsentwicklungs-coding werden beim umgang mit elbe-web-sites zu einem muss. seit neuestem gibt es sogar ein sargatelier und einen digitalen nachlass; und ein eigenes do-it-yourself-work-shop zur eigenen sargherstellung: motto = bastle deinen eigenen sarg! // sind sie bereits verstorben? wann werden sie sterben? ist das ihr erstes (1.) begräbnis? / bin ich schon gestorben? – ich bin froh, noch am leben zu sein! nervös lächelnd verlasse ich eilig den eba. ein auf-wieder-sehen ist ja wohl nicht angebracht… was aber ist mit der di.be.pfli. im blackout? ich möchte laut aufschreien: aber der schrei bleibt mir in der kehle stecken. im digitalen nirvana aber verhallt ohnehin jeder schrei…
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© 2022 Heinz Erich Hengel
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