Von Walther Stonet
Die Leiche sitzt in ihrem Sack am Fluss
Und stiert, bis Wellenschlag zu Eis gefriert.
Der Raureif hat die Nase ihr verziert.
Ihr Vorteil ist, dass sie nicht niesen muss.
Die Mörderin schwingt ihren Fön. So schön
Ist sie, so wohlgestalt in der Person.
Sie liebt den Sport. Die Schönheit ist der Lohn
Der Fron. Er kommt zu früh, der Alpenföhn,
Es taut, es schwillt der Fluss, man ahnt es gleich,
Die Leiche kommt um ihre Ruhe, und
Die Fluten öffnen ihren Riesenschlund
Und wirbeln sie in einen seichten Teich.
Dort hält sie Altholz fest bis zu der Stunde,
Als 110 erreicht die grause Kunde.
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© 2022 Walther Stonet
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