Von Regine Wendt
es geht nicht
es————-
ist klein, nicht Mann nicht Frau, manchmal Kind, aber doch gestaltlos. Nebulös wichtig, wo es sich aufhält, hinterhältig, wie eine schmeichelnde Katze, die dir plötzlich ihre Krallen zeigt. Es ist oben und unten, Leben und Tod, aber immer in Begleitung, Maria oder Hure, es passt sich an. Es ist weich und zärtlich, liebestoll, oder scharf, wie das Messer im Lamm, verfügbar. Es geht mir unter die Haut, einverleibend krallt es sich fest, Schmerz gegen Schmerz, wen kümmert es.
geht———-
steht nicht, liegt nicht, bewegt sich, vorwärts, rückwärts und zur Seite. Linie, Kreis oder Kringel, Fuß bewusst, Zeit benutzend. Veränderung in kauf nehmend, packt, geht zu, mal tastend, dann ausholend, je nach Stimmung und Kraft. Muskulöser Fitnesstrainer, jung, dynamisch, potent, angeblich, dann wieder langsam genießend, nackte Fußsohlen erotisieren den Boden oder schieben den schlappen Körper. Go Baby go, im Kittchen ist ein Zimmer frei.
nicht———-
fordert doch heraus, aber unmöglich, das absolute nein steht im Weg, nicht, bedeutet nichtig. Alles was vorher war, nicht setzt die Grenze. Jetzt kommt schon Stacheldraht ins Spiel, Mauern und Zäune, nicht vernichtet. Nicht gut, nicht schön, nicht brav, nicht angepasst. Biblisch, du sollst nicht begehren.. Nicht einmal so ein wenig, nein nicht, basta. Nicht dies nicht das, aber wenn, dann mit allen Jesuitenmitteln.
Es geht nicht – Aber manchmal geht es doch.
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© 2022 Regine Wendt
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