Dies ist ein Gedicht für meine Katz‘.
Für unsre Katz‘.
Azzura.
Der ich schon tausendmal übers Fell gestrichen habe,
deren elegante Bewegungen,
in der aufblätternden Dämmerung,
in die Umgebung gegossen werden.
Still.
Auf federweichen Pfoten,
die Muskeln ein gespannter Bogen.
Vibrierend bis in die aufgestellten Ohrenspitzen,
sitzt Du da.
Wartend, kauernd, lauernd.
Wie ein Pfeil, der durch das flüchtende Licht schnellt,
bohrst Du Dich in die ergiessende Dunkelheit.
Nichts hält Dich zurück.
Für einen Shot Oxytocin,
drücken wir die Nase in Dein Fell.
Für einen Shot Serotonin,
legen wir uns dicht an Dich.
Doch jetzt.
Wartend, kauernd, lauernd.
Wie ein Pfeil, der das sinkende Licht zerteilt.
Nichts hielt Dich zurück.
Im Scherenschnitt der Dunkelheit.
Zerflederte Fledermaus,
liegt da.
Still.
Oh Azzura!
Du,
Du,
Katz‘.
*
© 2022 Sandra Engelbrecht
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