Die Scholle

Von Ellen Marion Maybell

Die Scholle.
Völlig von der Rolle.
Sekündchen nur nicht aufgepasst,
frech – wurd ihr ein Ding verpasst.
Und nach dem Schreck – sie aufgequollen.
Und der Aal – glatt weg – verschollen.

Doch’s war kein Aal,
war nur’n Hering,
dünn und schmal
und ohne Eh’ring,
der da grad vorüberschwamm
und sie NAMM
mit seinem noch viel dünn‘ren
ausgebufften Beute-Stamm.

Gott, war sie platt.
Ließ sich doch glatt
einfach quellen
von dem Schnellen,
der sie anschwamm, der sie stieß.
Und flott noch hauchte, sie sei süß.
Und sie,
die Muschel
unerfahr‘n und unbeschollen
und noch mies,
glaubte diesem Raspler dies.
Und überdies:
Er könne ohne sie nicht leben.
Er müsse ihr ne Ladung geben.
Nein, nicht fein.
Einfach nur fies.

Er klebte kurz
nur an der Scholle
in der Drangsal seiner Knolle,
denn die Olle
war ihm schnurz,
zupfte zack sich noch die Rolle
kackenrotz sein‘ Lendenschurz.

Machte keuchend
sich vom Acker.
Und die Scholle
nach dem Anfall-Ungestüb,
hielt sich ihren Schüttelkopf,
verdutzt, benutzt, doch haltungswacker,
in der Hoffnung – tapfer-trüb.

Was für’n Tentakel
in den Flossen.
Dann’s Debakel.
Abgeschossen.
Damit ist der erste Akt
fürs Erste erst mal abgeschlossen. ,

Doch der zweite kommt sehr bald.
Wenn’s Schöllchen klein durchs Weltmeer lallt.

So kann’s gehn, mein lieber Scholli.
Macht son STOSSTRUPP dir die MOLLI.

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© 2022 Ellen Marion Maybell
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