Von Walther Stonet
Ich spüre mein Atmen. Ich fühle mein Herz.
Es will nach dir schlagen. Es will nicht verstehn.
Mir trocknen die Tränen. Doch tief in mir Schmerz
Und höchste Verzweiflung: Erhöre mein Flehn!
Vergaß ich die Liebe? Vergaß ich auch dich?
Den Kopf in den Händen, den Windzug im Haar:
Mich martern Gedanken, ich fühle nur mich
Und spüre die Leere. Ich weiß, es ist wahr,
Was ich stets negierte: Dass du heute gehst,
Die Türe verschließt, und nichts bleibt im Raum.
Ich sehe dein Zögern, wie du kurz noch stehst,
Dann höre ich Schritte und glaube es kaum:
Nach dir kommt der Winter. Selbst Sommer sind kalt.
Mit dir flieht die Jugend. Ich fühle mich alt.
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© 2022 Walther Stonet
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