lockdown – reminiszenzen (szenarien zwischen pandemie & paranoia)

Von Heinz Erich Hengel

alle macht dem volke: doch das volk steht alledem macht- & hilflos gegenüber. volks-aufstände enden in auflaufformen. und erst recht das ablaufdatum. die menschen sind in ihren widersprüchen gefangen. stellt keine fragen und gehorcht! jahrzehnte- lang wird man getrimmt, verrückt zu werden. man muss entschlossen sein, offen gegen regeln zu verstoßen; und auszusteigen aus einer hierarchie, in der jeder dem nächsthöheren ständig in den arsch kriecht. das sagt bereits jerry rubin in ´do it. war früher das zerschlagen von porzellan ein sakrileg, so wird es später zu einer alltäg-lichkeit: tagtäglich neue scherbenhaufen. wem die stunde schlägt. jedenfalls ein schlag ins gesicht. und dann erst recht das gesicht verlieren. die einen finden das ganze großartig. auch wenn es ihnen im endeffekt an den kragen geht. wascht mir den hals und macht mich nicht nass! zuerst das wesentlichste. und zu allererst das wichtigste. was für die einen wichtig ist, kann für die anderen unwichtig sein. un-wichtigkeiten nehmen ihren lauf. und dazu dann noch unrichtig. musikanten betreten die bühne. die bühne aber ist abgebaut. säle sind geschlossen. tribünen eingestürzt. schauspieler im home-office. theaterbühnen & konzerttribünen im lock-down. stadt & land ist eingelockt. wie kann man die maschinerie zum stehen bringen? eine hand wäscht die andere. und tote fliegen im waschwasser. mutationen in den kläranlagen. armeen im untergrund. schutzsuchende im unterstand. ausgangssperre. militärhub-schrauber. hubräume werden zu relieflandschaften. das ganze land ist übersät mit zerschlagenem porzellan: niemand kann das übersehen; viele wollen es. früher gab es noch gasthäuser; heute muss man lange danach suchen. und gäste; heute negativ getestete, oder gar nur geboosterte geimpfte. es sollte jedenfalls mehr spaß machen, die revolution zu praktizieren, als zuseher zu all dem ungewollten irrwahn zu sein. oft hat es den anschein, als wollten die regierenden krisen provozieren, um so die menschen aufzuscheuchen und dazu zu zwingen versuchen, ihr leben über nacht zu ändern: die neue normalität. es ist verboten, das haus zu verlassen! doch soll man sich darauf verlassen können? schilder wurden aufgestellt: achtung, kampf-hunde. bitte unbeweglich stehen bleiben, falls sich ihnen einer der hunde nähert; und sie nicht kämpfen wollen. falls sie trotz des verbots das haus verlassen haben: achtung > porzellanscherben. die zuständigen leugneten, die schilder aufgestellt zu haben. die hunde befänden sich unter aufsicht in einem umzäunten zwinger. nie-mand wurde ja gezwungen. dann auf einmal waren die hunde verschwunden. die zwinger blieben zurück. und das zerschlagene porzellan. niemand wollte die scherben wegräumen. die warnschilder schienen niemanden (mehr) zu stören. die, die trotz des verbotes ihre häuser verließen, hatten anderes zu tun, als sich um schilder zu kümmern; und was darauf stand. einen standpunkt haben. auch wenn stillstand. lasst aus demonstrations- keine trauerzüge werden! wählt jene, die von den anderen abgewählt wurden. lasst euch von zerschlagenem porzellan nicht ab-schrecken. jeder ist des porzellans freund oder feind. feindbilder entstehen zuerst im kopf. ohne feindbilder nur bilderbuch-freundschaften. freundschaft. genossenschaft. die buhlschaft. so manche buhlen darum, wer mehr porzellan zerschlagen hätte. scherbenhaufen auf schritt & tritt. tritt-stein-bio-tope. zumindest schrittweise. auch wenn oft niemand den 1. schritt wagt. die einen sammeln den abfall – und werfen ihn dann weg; andere bewirtschaften ihn. nichts ist unmöglich; man kann alles tun. die einen sagen, dass sie protestieren, um ihre anliegen vorbringen zu können. die anderen sagen, dass sie ihre anliegen ohnehin durchsetzen würden. reisewarnungen & warnstreiks. während die einen bereits am boden liegen. die streikandrohung von sitzstreiks. niemand aber begreift, was er tut. tote taten in toten meeren. baum-stümpfe in toten gewässern. jeder kämpfer muss wissen, wie er das, was er be-kämpfen will, für sich nutzen kann. jede ideologie ist eine gehirnkrankheit. auch wenn porzellan zerschlagen worden ist: man sollte sich aber immer noch in den spiegel schauen können. und wenn nicht?… selbst eine revolution wird ein spiegelbild nicht revolutionieren können. vom falschen überzeugt zu sein, grenzt an fanatismus; oder ist jedenfalls fanatisch. auch wenn fanatismus oft aus frustrationserlebnissen ent-stehen kann. man muss aufpassen, dass spiegelbilder nicht zu bilderwelten werden. es gibt momente, da kann selbst auch das gewöhnliche zu einer illusion werden. zu alledem sollten derartige dinge jedenfalls zu denken geben. umsturz. sturzbäche. bachauen. aulandschaften. landschaftsmaler. zerschlagenes porzellan neben ge-schächteten schafen. geschlachtetes porzellan. scherbenhaufen in schlachthäusern. lasst euch bloß nicht unterkriegen! was ist das programm der regierung? – außer eine neue normalität, die die alte einengt. was aber, wenn das volk diese gar nicht will? das volk scheint seiner selbst entfremdet zu sein. es scheint, als würde die politik die menschen absichtlich entfremden wollen: so glauben sie, druck ausüben zu können. sie sind verhaftet wegen hausfriedensbruch. wir begehen keinen hfb. es ist egal, was sie tun: sie sind verhaftet! revolution darf nicht zu einem straßentheater verkommen. wenn politik zu einem debakel wird, so ist desaster vorprogrammiert. und ein malheur ist das allemal. wenn schweigen laut wird, dann ist es an der zeit! wenn die politik ein supermarkt ist. es dauert lang; aber dann. trillerpfeifen zur konditionierung. der karren steckt im dreck. für manche bedeutet das wort arsch bereits eine sexuelle erregung. das erste verbrechen besteht oft bereits schon darin, dass man atmet. man kann auch das gesetz brechen, ohne das eigene haus zu verlassen. auch wenn ohnehin lockdown herrscht. der vorwurf zur anstiftung einer revolution: wenn eine rede ohne wirkung ist, dann steht sie unter dem schutz der verfassung; wenn eine rede wirkung zeigt, dann ist der tatbestand der ´anstiftung zum aufruhr erfüllt. auch wenn der um-sturz in einer gartenlaube endet. gartenmöbel werden zu aufruhrrequisiten. porzellan in glasvitrinen. zersplittertes glas. epidemische konkretismen. verschwörungen als pyjama-parties im home-office. ideologische begriffe für begriffsstutzige. schlagzeilen werden zu zeilenparasiten. wenn willkür verordnet wird, so folgt kritiklosigkeit. in zeiten des corona-wahnsinns ist selbst der weisenrat ratschlaglos. um die einen zu retten, müssen die anderen sterben. und dazwischen waten die dritten in porzellan-scherben. auch rechenmodelle können porzellan zerschlagen. splitter in rachen-räumen. wenn die these zur antithese wird. heilsversprechen in rüttelgruppenwork-shops. aussagen werden gesucht, um in sackgassen zu landen. hinter hausmauern wird die vernunft mit füßen getreten; und der irrtum auf altären zelebriert. hülsen-früchtebrei in porzellanschüsseln. es ist kein ende in sicht. auch wenn die revolution ihre kinder frisst: eine revolution kann nie im sinne einer gebrauchsbeschreibung an-geleitet werden. die entdeckung des porzellans war eine revolutionäre leistung. und die kinder der revolution haben dann dieses porzellan zerschlagen. scherbenhaufen auf ansichtskarten sind für touristen ein beliebtes motiv. digitalität. inkontinenz. zebrastreifenfußgeherübergänge. linienführungsansprüche. wellenmortalitäts-panorama. klettergerüstbesteigung. aber es könnte auch anders sein! im worst-case jedenfalls ein unwort: unworte erst recht zur unzeit. worte & zeiten haben das por-zellan zerschlagen. zerschlagungswerte als wertmaßstab. splitterbomben. bomben-stimmung. stimmungsmache. mahnwache. wachzustand. zuständigkeit. keine bilder von scherbenhaufen: vertuscht; gelöscht; nie da gewesen. dafür haufenwolken; haufenweise. haufenwolkenreportagen. reporter ohne grenzen berichten von grenzenlosem vertuschungsmissbrauch. doch deswegen keine mop = missbrauchs-opferpanik. eine revolution muss sich auszahlen: und erst recht, wenn sie umsonst sein sollte. des kanzlers neue normalität: mürbgemachte & zermürbte. demon-strationen werden verboten. die einen fordern demonstrationsfreiheit; die anderen fragen, warum sie dann nicht die freiheit haben sollten, porzellan zerschlagen zu können. und die dritten fahren in urlaub, trotz lockdown; vielleicht zum golfen nach südafrika. wir fordern ein ende all des unfugs! entschlagt euch eures rede- und aus-gehverbots. entschlagt euch eures zwangsverordneten lockdowns. ein scherben-gericht sollte nicht das letzte gericht sein. nur allzu leicht kann sich die frage nach kritischem denken zu einer fallgrube entpuppen. und wieder andere verwechseln kritisieren mit verleugnen. man sollte den regierenden eimer & besen in die hand drücken, damit sie sich nützlich machen und straßen und plätze fegen; und die scherbenhaufen wegräumen. ich weiß nicht, ob es bereits erwähnt wurde: der führer trug den scheitel rechts. was dann später schon dazu reichte, ein rechtsradikaler zu sein. und das erst recht, wenn man nicht unbedingt dem mainstream folgte. stigma-tisierte. kollaborateure. jubelchöre. scherbenhaufen. die einen rufen: schafft das por-zellan ab; und die anderen: nieder mit dem schmutz. vergrabt wenigstens die scherben. soldatenstiefel müssen scherben überleben. soldatenstiefel zertreten die frische erde, unter der die scherben versteckt werden sollten. soldatenstiefel über-wachen das ausgangsverbot. hubschrauber kreisen über das land auf der suche nach etwaigen gesunden, die ihr haus verlassen haben. die, die in quarantäne sein sollten, bleiben unbewacht. dann eines tages das amtliche verbot: es ist verboten, auf der – oder: die – straße zu pinkeln. pinkeln als grund- & freiheitsrecht: wie kann es sein, dass die einen illegal, aber offiziell, über die grenze kommen und die anderen nicht auf die straße pinkeln dürfen? eine revolution muss fundamentale menschliche bedürfnisse befriedigen. einsamkeit hat die menschen erfasst. städte voll von ver-schlossenen türen und schildern mit der aufschrift: geschlossen/closed. shut-down. oder: verboten. straßen sind mit einsam- & trostlosigkeit gepflastert. leere säle sind zu seelengefängnissen geworden. wenn jemand zu jemand anderem ein wort sagt, so ist diesem bereits zu misstrauen. misstrauen lastet wie glatteis auf den pflaster-steinen. ein guter spaziergeher ist jener, der dem anderen ausweicht. ein guter auto-fahrer ist jener, der eine andere straße oder route wählt. sperrgebiete als regionale herrschaftsgebiete. nieder mit den lockdowns, fordern die einen; lockt sie ein, rufen die anderen. in sperrgebieten verhallen alle rufe & forderungen. es ist nicht mehr möglich, längere zeit ungestraft an einer straßenecke zu stehen und nichts zu tun. jeder will etwas tun; aber es wird ihm nicht gelassen. landfriedensbruch. bruchlinien als linienführung. die politik hat sich verschworen, der geschäftswelt den krieg zu er-klären. lockdowns in shutdown-zeiten. das leben auf der straße, in geschäften und lokalen wird zu einem verbrechen erklärt. in spgeb sollte aber selbst das porzellan vor dem zerschlagen sicher sein. spazierengehen ist illegal. und erst recht das mund-harmonikaspielen auf der straße; zumindest wegen der aerosole. für einen, der auf der / die straße pinkelt, besteht die große gefahr, in einem irrenhaus zu landen. auch wenn organisationsänderungen diese institution stark reduziert haben. zusammen-künfte auf öffentlichen straßen & plätzen unterliegen dem verbotsgesetz. auf nicht-öffentlichen orten droht eine bsk = besitzstörungsklage: sogar wenn man gar nicht dort ist. taxifahren gilt als ein verbrechen. illegale grenzübertritte werden toleriert. jeder, der einem anderen über den weg läuft, könnte ein potenzieller feind sein; mög-licherweise. in sperrgebieten ist es nicht unmöglich, dass denunzianten bespitzelt werden; und die polizeispitzel ihrerseits wieder die denunzianten denunzieren. die frage ist, ob sperrgebiete von revolutionen verschont bleiben. in sperrgebietghettos werden die gesetze des wirtschaftswachstums außer kraft gesetzt. für sperrgebiete braucht man keine eintrittskarten; und ihre enteignung ist ein leichtes. die einzige hoffnung besteht darin, dass es so viele ungeimpfte (ugi) gibt, dass es nicht mehr möglich ist, sie alle ob ihrer vielzahl denunzieren zu können. angst als versuch zu einem kommunalen schweigen und einer allgemeinen handlungsunfähigkeit. ge-horchen – oder durch das virus sterben… repressalien, erschwernisse, absper-rungen, wasserwerfer, knüppel & tränengas. es ist wahrlich zum weinen. eine gesell-schaft ist gespalten. das porzellan ist zerschlagen. der wille soll gebrochen werden. ein virus verleiht autorität; mutationen noch dazu eine moralische. hört auf damit! es hat noch gar nicht angefangen? wir wollen so leben, wie wir zuvor gelebt haben. wir lassen uns unseren willen zur befreiung der freiheit nicht durch politische repres-salien brechen. es darf nicht sein, dass durch repressalien proteste in kriegsge-schehen verwandelt werden; und dass beobachter & kritiker beseitigt werden. re-pression darf nicht dazu führen, dass ein virus zu king-kong mutiert. die zukunft darf nicht unterdrückt werden. pandemien dürfen nicht durch kriseneuphorie zum aus-bruch kommen. eine krise darf nicht die freiheit ersetzen! revolutionäre werden in die hallen der politik eindringen. der krieg findet in friedenszeiten statt. keine papiertoten auf hölzernen beinen und mutationen mit totenmasken. ein ende der vertuschungs-szenarien. ein ende der unvernunft; und der repressalien. am ende kein mn-schutz mehr beim schlafen. offene parkanlagen, waldränder, streuobstwiesen, offene sperr-gebiete, balkon- & zimmertüren. in der erkenntnislehre ist das kriterium kennzeichen für die wahr- oder falschheit eines satzes. wahrheit sei das sein desjenigen seienden, das wahr genannt wird; sagen die philosophen. was aber sagen sie zu der tatsache der immer wieder aufs neue mit füßen getretenen wahrhaftigkeit? wahrhaftig haben die lügner die wahrhaftigen schon overruled. szenarios gibt es genug; um nicht von wahn & schizophrenie überrollt zu werden. scheint wirklich nur mehr eine revolution dem ganzen irrsinn noch ein ende bereiten zu können?

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© 2022 Heinz Erich Hengel (Text & Bild)
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