Von Peter Lexa
Das folgende Gedicht war eigentlich meiner ersten Frau gewidmet, bis ich draufkam, dass es aus der Katastrophe meiner zweiten Ehe geboren wurde. – Schlimm die Erkenntnis ein paar Jahre später, dass es nur die Spiegelung meines eigenen Unvermögens war.
do host gschrian
noch mia
host di auklaummat & di g’heudn
in meina umoamung
missocht host jede woanung
sogoa wia i das
zuagschrian hob
de soog aun deine wuazln
host da söba gfiad
miad bin i wuadn
vom zuaschaun & zuahean allan
red die do ned aus
mit deim gewimma
schlimma kaunns do eh net wern
setz aan schriad vuan aundan
& los’d fiass allanich waundan
beinahe hochdeutsch:
du hast nach mir geschrie’n
hast dich angeklammert und
gehalten in meiner umarmung
missachtet jede warnung
sogar
wie ich’s dir zugschrie’n hab
die säge an den wurzeln
hast du selbst geführt
müd bin ich worden
vom zuschaun und zuhörn allein
red dich doch nicht aus
mit dei’m gewimmer
schlimmer kann’s doch
sowieso nicht werden
setz ein schritt vor’n andren
und lass‘ die füss alleine wandern
*
© 2022 Peter Lexa
Alle Rechte vorbehalten